Neue Räume für Rückzug und Entspannung
Sie sind von der Arbeit genervt und haben keine Ahnung, wie Sie dem Alltagsstress im Betrieb entfliehen können? Dann sollten Sie sich unbedingt Zeit für eine kurze Entspannungspause nehmen. Denn schon einige kurze Erholungspausen während der Arbeit verhelfen Ihnen zu neuer Kraft und bewahren Sie vor Erschöpfung. Doch wie und wo soll man Pause machen? Sie haben sicher mehr Möglichkeiten. Aber wie geht es ihren Mitarbeiter.innen? Pausenräume sind heute zwar nicht mehr verraucht, wie früher. Aber findet man dort wirklich Ruhe und Entspannung?
Es gibt verschiedene Räume für den Break, klassische und neue. Gruppenräume, wie den Pausen- Aufenthalts- oder Kaffeeraum. Neue Begriffe sind Chillout Area oder Lounge.
Ebenso Gastroräume, wie Mensa, Kantine, Gefolgschaftsraum, die man alle zwei Stunden besuchen konnte. In all diesen Räumen war und ist Entspannung nur bedingt möglich. Was es bisher nicht gab, waren Räume, in denen man alleine entspannen konnte, wie ein Relaxraum.
Die Grafik des activity based working im Multi-Space Office veranschaulicht nicht nur das Multi-Space Office, sondern auch gleichermaßen spezialisierten Räume: Das Einzelbüro (Konzentration), das Teambüro und den Kreativitätsraum (Kollaboration), den Besprechungsraum und die Austauschzone (Kommunikation), den Rückzugsraum (Kontemplation).
Der Pausenraum findet sich im Bereich Kontemplation auf der Seite individueller Aktivitäten wieder. Rückzug als individuelle Aktivität war bisher nicht sehr häufig anzutreffen. Meistens handelte es sich um eine kollektive Aktivität, um gemeinsam Pause zu machen oder zum Mittagessen zu gehen.
Pausenräume als Spielwiesen
Viele Unternehmen gestalten langweilige Pausen- und Aufenthaltsräume inzwischen zur Chillout-Areas um. Dabei sorgen spezielle Farbkonzepte und eine angenehme Einrichtung wie etwa Lounge-Möbel im begrünten Firmenhof während der Mittagspause für Erholung.
Der Medienriese Google macht es vor: In den Google-Büros wird der Arbeitsplatz zum Abenteuerspielplatz. Die Mitarbeiter können ihre Pausen im sogenannten „Games-Room“ mit Tischtennis- und Kickerspielen verbringen, das Essen in der Kantine ist umsonst und diverse thematisch gestaltete Besprechungsräume und Rückzugsecken sorgen für eine wechselnde Arbeitsumgebung. Wer seine Denk- und Erholungspause mal anders gestalten möchte, kann sich in der hauseigenen Bücherei mit Büchern und Brettspielen die Zeit vertreiben.
Singel-Entspannungsräume
Wer nur einen klassischen Pausenraum im Büro hat, findet in folgenden Beispielen unkomplizierte und dennoch effektive Raumangebote für das Unternehmen:
Bewegung und frische Luft
Wir verbringen inzwischen über 90% in Innenräumen, das Auto mitgerechnet. Die effektivste Pausenaktivität ist ein kleiner Spaziergang rund ums Firmengelände. Das funktioniert aber nur, wenn es dort auch Natur gibt (Altstadt funktioniert auch). Gestalten Sie nicht nur den Außenbereich vor dem Eingang, sondern auch auf der Rückseite des Firmengeländes. Ev. mit Anbindung an die freie Natur, wenn es die Lage des Unternehmens hergibt.
Powernapping im Büro
Unerhört – schlafen im Büro? Ja genau, warum nicht. Ein Mittagsschlaf von 10 bis 30 Minuten ist eine effektive Möglichkeit, sich zu erholen. Optimal für das Powernapping im Büro ist ein abschließbarer Raum, der außerhalb der Pausenzeiten auch für Besprechungen genutzt werden kann. Ein Daybed ermöglicht eine kurze Auszeit im Liegen oder im Sitzen.
Ein Daybed ist Möbel, das sowohl als Sitz- als auch als Schlafgelegenheit verwendet werden kann. Daybeds sind in der Regel mit einer Rückenlehne und Seitenwänden ausgestattet, was sie ideal für die doppelte Verwendung macht. Mit Sesseln und Tisch werden die Möbel zur Besprechungsgruppe.
Hauseigene Bücherei
Viele Unternehmer haben ihre Fachbücher und -zeitschriften im Chefbüro. Geben Sie diese raus in eine hauseigene Bücherei und ergänzen Sie sie mit etwas Belletristik. Insbesondere Kurzgeschichten machen sich gut für die Pausen. Die Abwechslung im Kopf fördert Kreativität und Konzentration gleichermaßen.
Gruppen-Entspannungsräume
Chillout Area
Gruppenräume, wie Pausen- Aufenthalts- oder Kaffeeräume gibt es schon lange. Ein rechteckiger Raum mit einem meist sehr langen Tisch, an dem die Jause verspeist, Kaffee getrunken und viel getratscht wird. Früher total verraucht und meist viel zu eng.
Ein neuer Begriff ist Chillout Area, ein entspannter Rückzugsort in einem Bürogebäude, der den Mitarbeitenden die Möglichkeit bietet, sich während der Arbeitspausen zu erholen, zu entspannen oder auch informelle Gespräche zu führen.
Dabei finden wir zwei Typen, die idealerweise beide im Unternehmen zu finden sind:
Aktives Chillout
Aktive Räume, die wie ein Café funktionieren. Bistro- und Kaffeehaustische, gemischt mit Hochtischen und -stühlen. Zur wahlweisen einzelnen oder gemeinsamen Nutzung. Die Caféhaus-Atmosphäre bietet Abwechslung, nette Begegnungen, Gelegenheit für gute Gespräche.
Aktive Raumzonen finden wir bevorzugt im Erdgeschoss und Eingangsseitig. Eine gute Versorgung mit Lebensenergie ist vorteilhaft. Für eine aktive Atmosphäre sorgen auch rechtsdrehende Wasseradern und Verwerfungszonen.
Passives Chillout
Mit passiven Chillout-Räumen sind Räume gemeint, die zwar auch von mehreren Menschen genutzt werden, aber in denen es absolut ruhig ist. Ausgestattet mit bequemen Lounge-Möbel, Sofas und Sessel, auch Liegen. Zusätzlich gibt es eine sanfte Beleuchtung und beruhigende Farben, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Ideal zum Lesen, Schreiben oder Nachdenken.
Passive Raumzonen finden wir bevorzugt im Obergeschoss und Hausrückseitig. Die Versorgung mit Lebensenergie ist dezent. Für eine ruhige Atmosphäre sorgen auch linksdrehende Wasseradern.
Games-Room
Wer das Platzangebot hat, kann einen Spielraum einrichten. Die Mitarbeiter können ihre Pausen im sogenannten „Games-Room“ mit Tischtennis- und Kickerspielen verbringen. Das bietet nicht nur Abwechslung, sondern auch etwas Bewegung. Und fördert das Gemeinschaftsgefühl der Mitarbeiter.
Gemeinsamer Spaziergang
Ein Pausenspaziergang kann alleine, aber auch zu zweit oder dritt gemacht werden. Ein kleiner Abstecher nach draussen wirkt durch Bewegung und Sauerstoffzufuhr wahre Wunder. Vielleicht auch das dabei stattfindende Gespräch!
Bewegungsangebote
Einige Unternehmen bieten sogar sportliche Aktivitäten, wie Lauf- oder Nordic Walking-Treffs in der Mittagspause oder nach Arbeit an. Das kann jeder auch alleine machen, aber mit einem Trainer oder einer Trainerin hat man ein Mehrangebot an entspannenden Bewegungsübungen mit dabei.
Kurzpausen
Ich kenne Zeiten, da wurde Buch darüber geführt, wie oft und wie lange Mitarbeiter ihre Arbeit unterbrochen haben, um sich einen Kaffee zu holen. Oder eine Zigarette zu rauchen. Dabei sind es diese kleinen Unterbrechungen, die Energie bedeuten und (noch) nicht aus dem Flow reißen.
Bessere Arbeit durch Entspannung
Unser Körper schafft es, sich etwa 1,5 bis 2 Stunden vollkommen auf die vor uns liegende Arbeit zu fokussieren. Danach lassen Konzentration und Aufmerksamkeit nach und wir brauchen für etwa 10-15 Minuten eine Erholungsphase. Zahlreiche Studien zeigen, dass Arbeitnehmer, die regelmässig kurze Pause einlegen, viel entspannter arbeiten und auch Informationen viel effektiver aufnehmen und verarbeiten können.
Regelmässige Pausen sind Pflicht
Oft bringen schon kurze Pausen, in denen man von seinem Arbeitsplatz aufsteht und sich beispielsweise einen Tee oder Kaffee holt oder einen kurzen Plausch mit der Kollegin hält, den gewünschten Effekt von Entspannung. Kurze Pausen sollten kurz bleiben, denn zu lange Pausen reißen nur unnötigerweise aus dem Arbeitsfluss und bieten dabei nicht einmal mehr Erholung als kurze Pausen.
Bewegung am Arbeitsplatz
Übungen am Arbeitsplatz sollten schon längst eine Selbstverständlichkeit im Büroalltag sein. Den Nacken dehnen, die Schultern lockern und den Kreislauf in Schwung zu bringen, ist nicht nur für die Gesundheit sinnvoll, sondern verbessert auch die Konzentrationsfähigkeit und Kreativität.
Zu guter Letzt: Tagträumen kultiviert
Gehen Sie einige Minuten in sich und lassen Sie Ihre Gedanken zu etwas Schönem und Positivem abschweifen, beispielsweise zum bevorstehenden Urlaub. Strecken Sie sich kurz – und die Arbeit wird Ihnen gleich viel einfacher fallen!
Über den Autor:
BETRIEBSIMPULSE
Mag. Wolfgang Strasser
Unternehmensberater
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