Der Weg des Wandels

Wie am Anfang

Am Anfang war also der Zauber, die Idee, die Freude und die Gewissheit. Diese Kraft ließ alle Zweifel und Hindernisse hinter sich. Mit dieser Kraft gründeten Sie ihr Unternehmen. Jeder Gang in Ihr eigenes Unternehmen war ein lustvoller Akt, der sogar noch mehr Kraft gebracht als er gekostet hat. Dies war auch notwendig, um ihre Idee zum Keimen zu bringen, so wie ein Baum zuerst ein Samenkorn war. In nur einem Sommer wurde er zu einem Baum, das brauchte viel Licht und Wasser. Dieses Wachstum könnte nicht gelingen, wenn sie wollten, dass er so bleibt wie zu Beginn – er bliebe nur ein Samenkorn.

Durch das tägliche Lustwandeln in ihrem Unternehmen gewannen Sie an Erfahrung. Erfahrungen dienten ihrem Lernen. Sie lernten Ihren Energieaufwand zu optimieren. Dies tun sie jeden Tag, Stunde für Stunde. Haben sie wirklich etwas gelernt, haben sie das Eine losgelassen und das Andere genommen. Nur eine leere Hand kann etwas Neues ergreifen.

Offen für Neues

Es geht also um Entwicklung. Um die Entwick-e-lung der Persönlichkeit des Unternehmers und der Unternehmerin, nicht des Unternehmens. Denn ein Betrieb ist stets Spiegelbild des Eigentümers. So wie der Eigentümer denkt und handelt, so gedeiht und präsentiert sich das Unternehmen. Durch Ihre Entwick-e-lung entwickelt sich Ihr Unternehmen zu einem Betrieb, in dem durch das Tun gelernt wird und der durch das Loslassen gedeihen kann. 

Loslassen sollen Sie, was Sie blockiert, was Ihnen schadet, damit der lustvolle Gang nicht zur Gewohnheit wird. Denn selbst liebgewonnene Gewohnheiten entpuppen sich schließlich als Energieräuber, sie kosten letztendlich Kraft, halten fest und führen zum Erschlaffen.

Bleiben sie offen für Neues, gehen Sie weiter, einen Schritt nach dem Anderen, Stufe für Stufe, von Raum zu Raum – in Ihrem Herzen und in Ihrem Betrieb.

Wir begleiten Sie dabei!
Wolfgang Strasser

Stufen

Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stufe um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

Hermann Hesse