Orientierung für das Gebäude

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Orientierung für das Gebäude

Lage, Positionierung, Ausrichtung und Orientierung

Nach zwei Blogs über das Grundstück und dessen Lage geht es in diesem Blog nun um das Gebäude. Genauer gesagt um die Lage, Positionierung, Ausrichtung und Orientierung des Gebäudes. Das sind in der Fachwelt nur zwei Faktoren (Lage = Positionierung, Ausrichtung = Orientierung). Bei genauerer Betrachtung erkennt man jedoch, dass es sich um jeweils unterschiedliche Sachverhalte handelt. Ich untersuche daher in diesem Blog alle vier Faktoren genauer.

Und betrachte dabei neben baurechtlichen Bestimmungen und natürlichen Gegebenheiten auch Faktoren, die im betrieblichen und planerischen Alltag wenig Beachtung finden. Faktoren, die einem Gebäude eine gute Positionierung verleihen und eine hilfreiche Orientierung geben. Schauen wir mal …..

Gebäudelage und Platzierung

In die Bewertung sollten die Situierung im Gelände einfließen, wie ebenes Grundstück oder Hang­lage, geschützte oder ausgesetzte Lage, Aussichtslage, Windrichtung, See-, Fluss-, Bachlage. Aber auch der Bezug zum Straßenverlauf ist in mehrfacher Hinsicht ein wichtiges Kriterium. Im städtischen Bereich ist die Gebäudelage ein entscheidendes Auswahlkriterium.

Lage im Straßenverlauf

Die Lagequalität eines Gebäudes wird unter anderem vom vorbeiführenden Straßenverlauf und von der Position des Gebäudes gegenüber diesem Straßenverlauf bestimmt. Läuft die Lebensenergie der Straße direkt und ungeschützt in ein Gebäude, so bedeutet das Stress. Es geht also um die Balance zwischen guter Energiezufuhr und schädlicher Energieattacke.

Das Gleiche ist nicht das Selbige

An einer T-Kreuzung trifft Lebensenergie mit erhöhter Geschwindig­keit an die T-Position. Wenn dort ein Privathaus steht, bekommt dieses die nicht mehr förderliche Energie­­intensität ab. Eine vergleich­bare Position eines Geschäftshauses in Innenstadtlage ist jedoch von großem Nutzen, da der Energie­aufschlag für eine erhöhte Geschäftsenergie und damit Frequenz sorgt.

gestresste Lage:                    ??bevorzugte Lage:
zuviel Energie für ein           ?? hohe Energie für ein
Privathaus                              ??Geschäftshaus

Platzierung vorne – mittig – hinten

Entsprechend der Position eines Gebäudes nahe oder fern der vorbeiführenden Straße sprechen wir von öffentlicher, privater oder intimer Lage. Ein Geschäftsgebäude sollte in jedem Fall in öffentlicher Lage liegen, um von Kunden gut gefunden werden zu können.

intime Lage                            private Lage                            öffentliche Lage

Platzierung unten – mittig – oben

Entsprechend der Position eines Gebäudes in Hanglage und in Bezug zum Straßenverlauf sprechen wir von Dienerlage, Herzlage oder Herrscherlage. Ein Geschäftsgebäude sollte in jedem Fall in Herrscherlage liegen, um einen guten Geschäftsverlauf generieren zu können. Aber nur, wenn die Straße auf gleicher Höhe verläuft. Sonst überwieg die Energie einer intimen Lage.

Dienerlage                                Herzlage                                 Herrscherlage

Positionierung

„Du musst dich klar positionieren!“ lautet eine der wichtigsten Marketing-Botschaften. Gilt dies auch für das Firmengebäude? Ich würde sagen, ja. Und damit meine ich nicht nur die CI-gerechte Gestaltung und Ausstattung eines Gebäudes. Das wird manchmal (viel zuwenig!) gemacht, würde aber zu kurz greifen.

Mit Positionierung ist meist die Platzierung eines Gebäudes am Grundstück gemeint. Die Positionierung bezeichnet aber die gezielte Gestaltung von Qualitäten, durch die sich ein Gebäude in der Einschätzung der Ziel­gruppe klar und positiv von anderen Gebäuden unterscheidet. Was das Gebäude leistet – und für wen.

Das klingt erst mal sehr theoretisch, wird bei der Errichtung von bau­biologischen und -öko­logischen Gebäuden aber schon angewendet und in Übereinstimmung mit der Firmenphilosophie aktiv kommuniziert. Bei der Zielgruppe ankommen oder sich vom Mitbewerb unterscheiden sind wesentliche Hebel. Leider wird dabei das Gebäude oft vergessen!

Ein zentraler Aspekt ist die Übereinstimmung der kommunizierten Botschaft mit dem Gebäude. Wenn sich beispielsweise ein Hotel als Kinderhotel bezeichnet, aber keine kindergerechten baulichen Maßnahmen aufweist, geht der Schuss nach hinten los. Die kindergerechten Angebote sind wichtig, das Gebäude muss aber mitspielen!

Um im Tourismus zu bleiben: wenn die Küche biologisch, saisonal und regional ausgerichtet ist, ist das toll. Für ein Biohotel oder Ökohotel braucht es aber auch das Gebäude. Baubiologische Baustoffe und Ausstattungen werden ebenso wahrgenommen, wie Vorkehrungen gegen Elektrosmog, den Einbezug der umgebenden Natur, die Verwendung guten Wassers, usw.

Ausrichtung

Die Ausrichtung eines Gebäudes wird meist gleichgesetzt mit der Orientierung des Gebäudes. Tatsächlich sind das zwei unterschiedliche Begriffe, die man nicht synonym gebrauchen sollte. Mit der Ausrichtung eines Gebäudes ist die Platzierung entsprechend den Himmelsrichtungen gemeint. Richtungsqualitäten haben neben den physischen auch energetische und psychologische Qualitäten.

Maßgeblich für eine gute baubiologische Gebäudequalität ist die Ausrichtung nach der Sonne und den Himmels­richtungen Süd, West und Ost, natürliche Belichtung und Beschattung sowie Sonnenschein­dauer für passive und aktive Solarnutzung. Dazu kommen noch vorhandene Sichtachsen vom Gebäude zum Standortumfeld, Eintrag von permanenten Lärmbelastungen, usw.

Richtungsenergien sind unterschiedliche Qualitäten der Lebensenergie. Sie werden in der Planung meist nicht beachtet. Wohl weil sie (noch) nicht technisch messbar sind. Richtungsenergien sind aber von grundlegender Bedeutung, damit wir mit allen notwendigen Qualitäten der Lebensenergie gut versorgt sind. Sie sind notwendig für Gesundheit, Wohlbefinden und Lebens­qualität.

Es geht um die Ausrichtung eines Gebäudes, genauer der Fassade und des Eingangs, entsprechend den Himmelsrichtungen. Die Ausrichtung der Fassade (im Feng Shui der Hausrückseite) und Position der Haustür, also der Stelle, wo die Lebensenergie in das Haus fließt, bestimmt die Qualität der Energieversorgung des Hauses. Eine Analyse zeigt, ob ausgleichende Maßnahmen erforderlich sind.

Passende Energien

Jedes Unternehmen braucht Energie um arbeiten zu können. Nicht alle Unternehmen brauchen jedoch die gleiche Energie. Es gilt also herauszufinden, was das Unternehmen speziell braucht und was das Land bereit ist zu geben. Die Ausrichtung ist dann vergleichbar mit dem Sendesuchlauf beim Radio, wo die richtige Frequenz dann die gute Musik gibt.

Ausrichtung im Neubau

Bei der Ausrichtung von Gebäuden spielt auch die Umgebung eine wichtige Rolle. Bei einer spektakulären Aussicht wird man das Gebäude dorthin orientieren und öffnen. Besteht dagegen bei einem Haus die Gefahr des Einblicks durch Nachbarn, wird man es möglichst so ausrichten, dass die Privatsphäre gewahrt bleibt. Für den wünschenswerten Schutz vor Bahn- oder Straßenlärm gilt analoges.

Qualitäten bei Baufluchten

In Stadt- oder Dorflage wird eine individuelle Ausrichtung des Gebäudes nicht möglich sein. Das Projekt richtet sich an Bebauungsplänen und Baufluchten. Da kann es schon passieren, dass benötigte Richtungsenergien nicht oder nicht ausreichend zur Verfügung stehen. Mangelhaft eintreffende Richtungsenergien können im Gebäude bzw. im Grundriss optimiert werden.

Qualitäten im Bestand

Gleiches gilt für bestehende Gebäude. Die lassen sich ja nicht drehen. In diesem Fall gilt es, das richtige Gebäude in der Stadt- und Dorflage zu finden und vor dem Kauf die eintreffenden Richtungsenergien zu überprüfen. PS.: Gebäude lassen sich wohl drehen, energetisch nämlich, weil die Ausrichtung von der Lage der Fassade und des Eingangs bestimmt werden.

Zeitliche Aspekte

Es gibt verschiedene Methoden, zusätzlich zeitliche Qualtäten in die Planung einzubringen. Einige Methoden liefert die Standortastrologie. Auch Feng Shui berücksichtigt astrologische Aspekte. Entscheidend dabei sind Gründungsdatum bzw. Erbauungsjahr. Man kann dazu stehen, wie man will. Ich persönlich bin immer wieder fasziniert von der Treffergenauigkeit der Analysen.

Standortastrologie

Das Standorthoroskop beschreibt den Wirkungsbereich der betrieblichen Planetenkräfte innerhalb und außerhalb des Betriebsgebäudes. Es betrachtet die Qualität der Entfaltung, des von uns bewusst oder unbewusst gewählten Ausdrucks der Planetenkräfte anhand der baulichen Gegebenheiten, der Einrichtung und der Gestaltung.

Raumhoroskop

Die Richtungsqualitäten lassen sich auch nach den Tierkreiszeichen interpretieren. Die Methode dazu wird mit dem Raumhoroskop zur Verfügung gestellt. Das Raumhoroskop baut auf kollektiven Richtungsqualitäten auf. Es setzt bestimmte Himmelsrichtungen mit den archetypischen Tierkreis­zeichen der Astrologie und ihren Zuordnungen gleich.

Analogien und Bezüge

In der Raumenergetik und Raumpsychologie spielten die Himmelsrichtungen und deren Bedeutung von jeher eine große Rolle. Die Grundqualitäten der Himmelsrichtungen sind: NO: kommen; Osten: Luft, Frühling, Kind, keimen; SO: weiten; Süden: Feuer, Sommer, Jugend, wachsen; SW: vertiefen; Westen: Erde, Herbst, Erwachsen, ernten; NW: gehen; Norden: Wasser, Winter, Greis, ruhen

Orientierung

Orientierung kommt von Orient und meinte die Ausrichtung historischer Karten nach Jerusalem (= oben). Heute orientieren wir keine Karten mehr nach Osten, dafür gebrauchen wir den Begriff vielfältig und in jeder Branche anders. Orientierung in der Architektur ist die Ausrichtung eines Gebäudes nach Himmelsrichtung und Umgebung, die Ausrichtung.

Ich möchte den Begriff gerne erweitern um eine mentale und emotionale Orientierung. Das kennt man für den Menschen, warum dann nicht auch für das Gebäude? Es geht um eine zeitliche, räumliche und selbstbezügliche Orientierung eines Gebäudes in seiner Umgebung. Das klingt ziemlich abgehoben, aber wenn wir Um- und Neunutzungen von Gebäuden betrachten, drängen sich oft Begriffe wie Desorientiertheit, Orientierungslosigkeit oder Verwirrung auf.

Orientierung zur Umgebung

Diese Empfehlung höre ich öfters. Eine Orientierung zur spektakulären Aussicht. Gut für den Gastrobetrieb. Die grundsätzliche Empfehlung ist genau eine umgekehrte: Orientierung aus der Umgebung heraus. Gute Verankerung in der Landschaft, den Berg als Rückenschutz beispielsweise. Aus dieser starken Position heraus wird die Orientierung fast zur Nebensache. Aber nur fast:

Orientierung zur Aufgabe Ein Betriebsgebäude sollte zu seiner Aufgabe hin orientiert sein. Wie der Shop zur Fußgängerzone. Was selbstverständlich klingt, ist oft nicht so. Viele Gebäude verstecken sich förmlich vor ihren Kunden, sind schwer zu finden oder zeigen gar eine bauliche Abwehrhaltung. Warum eigentlich? Ist der Unternehmer schüchtern? Oder das Produkt?


BETRIEBSIMPULSE
Mag. Wolfgang Strasser
Unternehmensberater

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