Green Office

Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz

Gesundheit und Wohlbefinden im Büro – ist das wirklich ein Thema? Reicht es nicht, wenn die Ausstattung passt, die für die täglich Arbeit benötigt wird? Wohl nicht, denn gut ein Viertel ihres Lebens verbringen Mitarbeiter im Büro. Damit wird der Schreibtisch zum Daueraufenthaltsplatz, so die Bezeichnung der Baubiologie für zeitlich viel genutzte Plätze. Und zum wesentlichen Faktor physischer und psychischer Gesundheit. Ein guter Arbeitsplatz motiviert und inspiriert, hier fällt es leicht, Arbeitsprozesse effizient zu gestalten und offen für neue Perspektiven zu sein. Leider sind baubiologische und raumpsychologische Aspekte noch immer keine Themen umfassender betrieblicher Gesundheitsförderung. Einige davon möchte ich in diesem Blog aufzeigen.

Die Gesundheit der Mitarbeiter wird zukünftig ein noch zentraleres Thema für Unternehmen und Mitarbeiter. Gesundheit am Arbeitsplatz beginnt mit dem Arbeitsplatz selber! Arbeitsplatzgestaltung, Ergonomie, vor allem aber Gifte und Schadstoffe in den verwendeten Materialien und Elektrosmog durch Strom und Funk tragen zu chronischem Stress bei, der schnell zu gesundheitlichen Belastungen führen kann. Burn Out oder auch das Sick Building Syndrom dürften wesentlich davon mitverursacht werden. Ein umsichtig gestalteter Arbeitsplatz bzw. ein Büro mit den Qualitäten von bio und eco kann wesentlich zur betrieblichen Gesundheitsförderung beitragen.

Schreibtisch und Ergonomie

Bewegungsmangel im Büro beeinträchtigt den Bewegungsapparat von Menschen. Die Möblierung sollte ergonomisch und der Arbeitsaufgabe angepasst sein, um ideale Arbeitsbedingungen zu schaffen.

Schlechte Möblierung führt in vielen Fällen zu:

Rücken- und Gelenkbeschwerden von Mitarbeitern während der Arbeit. In der Folge resultieren Fehl- und Ausfallzeiten für das Unternehmen

geringerer Produktivität, weil undurchdachte Einrichtung Organisationsabläufe stört 

einem unstimmigen Gesamtbild sowohl in der Wahrnehmung Ihrer Mitarbeiter und Bewerber, als auch in der Außendarstellung für Kunden und Geschäftspartner

Die deutsche Rentenversicherung empfiehlt eindringlich ergonomische Büromöbel für Ihre Mitarbeiter, denn Fakt ist: Wer zu viel sitzt, schädigt auf Dauer seinen Bewegungsapparat

Schlechte Ergonomie am Arbeitsplatz bedeutet:

häufig wiederkehrende Krankmeldungen Ihrer Mitarbeiter aufgrund von Beschwerden im Bewegungsapparat

lange Ausfälle durch chronische Erkrankungen und Verletzungen des Wirbelsäulenbereichs, wie z.B. Bandscheibenvorfälle

Müdigkeit während der Arbeit durch unpassende Sitz- und Arbeitssituationen

Ordnung und Struktur

Ordnung ist das oberste Gebot am Arbeitsplatz. Die Hauptarbeitsfläche, die aktive Arbeitszone, soll immer frei und übersichtlich sein. Dies ermöglicht uns die Konzentration auf das Wesentliche. Die passiven Zonen seitlich oder im Rücken sind durch übersichtliche Ablagen organisiert. Was man täglich mehrmals in die Hand nimmt, muss griffbereit zur Verfügung stehen, das spart Stress.

Geräte und Ausstattung

Computer, Drucker, Leuchten, Kabel und Verteiler: Im Büroalltag sind alle dem Elektrosmog verstärkt ausgesetzt. Um diese Einflüsse ein wenig zu minimieren, platzieren sie elektronische Geräte, wie beispielsweise den Drucker, mit einiger Distanz zum Arbeitsplatz. Es gibt auch geschirmte Leuchten, Kabeln und Verteiler. Diese reduzieren die elektrobiologischen Belastungen erheblich.

Hochfrequente Strahlung

Geräte mit hochfrequenter Strahlung haben sich mittlerweile in großer Anzahl in unseren Büros an­ge­sammelt. Vermeiden Sie die Verwendung von WLAN und statten Sie stattdessen die Arbeitsplätze mit LAN aus, also kabelgebunden. Elektromagnetische Belastung von außen, wie vom Handymast oder vom nachbarlichen WLAN, lässt sich mit Abschirm­farben oder -textilien gut abschirmen.

Schreibtischmaterial

Die richtige Möblierung entscheidet darüber, ob Ihre Mitarbeiter langfristig gesund bleiben und produktiv arbeiten. Aber Raum prägt auch Verhalten – und Verhalten prägt Unternehmenskultur. So steht die richtige Auswahl der Einrichtungsgegenstände und Möbel in direktem Zusammenhang mit Ihrem Unternehmenserfolg.

Metall im Schreibtisch stört das Erdmagnetfeld. Sie können das ganz einfach mit einem Kompass prüfen. Wenn der Schreibtisch über einen durchgehenden Rahmen aus Metall verfügt oder komplett aus Metall ist, baut dieser ein eigenes Magnetfeld auf, was für den Körper noch mehr Stress verursacht. Empfehlenswert sind Schreibtische aus Holz.

Nachhaltigkeit

Es ist uns wichtig, dass nicht nur unsere modernen Bürokonzepte ökologisch und nachhaltig funktionieren. Wir achten bei der Auswahl der passenden Einrichtungsmittel neben der Qualität und Langlebigkeit auch sehr auf hohe Produktionsstandards der Hersteller, Transparenz in der Logistik und Verpackungmittelentsorgung.

Zertifikate wie der blaue Engel oder die EMAS-Zertifizierungen geben unseren Endkunden Sicherheit.

Heimische Möbelproduzenten

Täglich werden Tonnen an alten Büromöbeln entsorgt

Obwohl der Lebenszyklus von Büromöbeln allgemein als „sehr lang“ bezeichnet werden kann, gilt es wertvolle Ressourcen und Energie zu sparen, die für die Entsorgung und das Recycling alter Möbel aufgewendet werden muss.

Gifte und Schadstoffe

Leider gibt es für Materialien und Werkstoffe noch keine Kennzeichnungspflicht über deren Inhaltsstoffe. Es ist aber leider eine Tatsache, dass von etwa 50.000 chemischen Kunstprodukten viele in unseren Werk­stoffen zu finden sind und bei chronischer Einwirkung belastend werden können. Formaldehyd, Lösemittel, Pestizide und Schwermetalle sind nur einige Beispiele dafür. Naturstoffe oder naturnahe Werkstoffe sind die Antwort darauf.

Blitze im Büro

Synthetische Beläge und Textilien sollen vermieden werden, da es zu elektrischen Aufladungen kommen kann, besonders wenn mit den Bürosesseln hin- und hergerollt wird. Außerdem tun Sie der empfindlichen Elektronik Ihrer EDV nicht gut. Wenn Sie Naturmaterialien ve­r­wenden, kann das Blitzgewitter vermieden werden. Es gibt spezielle Teppiche, Linoleum-, Holz- oder Korkböden.

Putz und Farben

Farben beeinflussen Leistung und Wohlbefinden. Aus dieser Sicht sind die Büroräume in Weiß-Schwarz-Grau völlig unharmonisch. Farben wie Hellorange, Gelb, Beige sowie Warmrot oder ein helles Grün hingegen wirken sich positiv auf die Stimmung aus. Schreibunterlage, Mousepad und Büroutensilien bieten eine gute Möglichkeit, individuelle Farbtupfer zu setzen.

Licht und Leuchtmittel

Licht ist der Taktgeber unserer inneren Uhr und damit auch verantwortlich für unseren Tag-Nacht-Rhythmus. Deshalb ist bei der Büroplanung unbedingt auch auf eine adäquate Lichtplanung zu achten.  So steigert eine passende Bürobeleuchtung das Wohlbefinden der Arbeitnehmer im Office.

Gutes Licht hat großen Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter und eine angenehme Lichtatmosphäre sorgt für mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz.

Planen Sie die Arbeitsplätze so, dass sie maximal mit Tageslicht versorgt werden. Darüber hinaus verwenden Sie tageslichtähnliche Leuchtmittel. Tageslicht und (Bio)Leuchtmittel haben einen bedeutenden Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Und sorgen Sie (auch baulich) für Pausen im Freien, denn Sonnenlicht repariert Schäden auf der Netzhaut.

Schlechtes Licht am Arbeitsplatz  wirkt sich somit auch negativ auf die Unternehmensergebnisse aus, weil Ihre Mitarbeiter schneller ermüden und die Konzentrationsfähigkeit abnimmt, leichter Kopfschmerzen erleiden, im schlimmsten Fall Sehstörungen erleiden und dauerhaft krank werden.

Raumakustik

Die Raum-Akustik beeinflusst maßgeblich die Produktivität und die Arbeitsergebnisse von Mitarbeitern. Denn Störgeräusche lenken Menschen von ihrer Arbeit ab und wirken sich negativ auf die Konzentrationsfähigkeit aus.

Raumakustische Maßnahmen wie Deckensegel oder akustische Elemente mit textiler Oberfläche absorbieren Störgeräusche. Zu beachten gilt es, die richtige Balance aus Kommunikation und Konzentration im Blick zu behalten. So sind zum einen die Nachhallzeit und zum anderen die Sprachverständlichkeit wichtige Parameter, damit ein Mitarbeiter sich im Büro wohlfühlen kann.

Jede akustische Störung ist nicht nur unangenehm für Ihre Mitarbeiter, sondern verursacht auch längere Bearbeitungszeiten von bestehenden Aufgaben. Jede Störung führt zu 30 Minuten Konzentrationsverlust.

Eine Vernachlässigung der Raum-Akustik hat in 9 von 10 Fällen folgende Konsequenzen für jedes Unternehmen:

Mitarbeiter benötigen mehr Zeit für ihre Aufgaben, als es nötig ist. Das bedeutet für jedes Unternehmen Mehrkosten und geringe Effektivität

Störgeräusche wirken sich negativ auf die Psyche der Mitarbeiter aus, was zu Konzentrationsproblemen und Fehlzeiten durch Krankheit führen kann

Mitarbeiter empfinden die gesamte Raumakustik als störend und fühlen sich dadurch unwohl, was sich negativ auf die Arbeitsergebnisse auswirkt

Raumklima

Raumklima ist das Zusammenspiel aus Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftqualität und Luftdynamik. Idealerweise harmonieren diese Faktoren gut miteinander, damit die Menschen sich wohlfühlen. Das Raumklima beeinflusst maßgeblich, ob Mitarbeiter langfristig gesund bleiben und zielgerichtet arbeiten.

Sorgen Sie dafür, dass regelmäßig gelüftet wird. Das bringt unverbrauchten Sauerstoff in das Büro und mildert negative Energien, die beispielsweise durch Drucker oder Kopierer verursacht werden. Pflanzen unterstützen ebenfalls ein gesundes Raumklima, da sie ca. 97 % des Gießwassers über die Blätter an die Raumluft wieder abgeben.

Eine Vernachlässigung des Raumklimas führt in vielen Fällen zu einem sinkenden Wohlbefinden der Mitarbeiter und damit verringerte Leistungsfähigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, gereizten Schleimhäuten, Schwindel, Übelkeit, erhöhter Reizbarkeit und höheren Betriebskosten der Bürofläche durch unausgewogene Abstimmung.

Achten Sie auf ein ausgewogenes Raumklima in Ihrer Bürowelt, damit Mitarbeiter ganzjährig konzentriert arbeiten und sich das angenehme Raumklima auch positiv auf die Stimmung der Mitarbeiter auswirkt.

Geobiologie

Geobiologische Stressoren haben unter einem Schreibtisch nichts zu suchen. Wasseradern, Verwerfungen oder andere mögliche Stressoren wirken bei chronischer Einwirkung belastend. Dazu gehört auch Radon, das als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs eingestuft wird. Lassen Sie die Räume im KG und im EG auf ihre Radonbelastung hin überprüfen.

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1) Seidl, Helmuth und Gumplmaier, Helga: Wohn-Sein: Achtsam wohnen – zufrieden leben. Edition Va Bene 2014

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